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Aktuelle Medien-Trends von Kindern und Jugendlichen

Webvideos, Live-Streaming und Kreativ-Apps stehen im Mittelpunkt unserer aktuellen SIN-INFO. In dieser Reihe stellen wir in unregelmäßigen Abständen aktuelle Medien-Trends vor, über die Kinder und Jugendliche in der Regel schneller Bescheid wissen als Erwachsene. Damit auch Eltern und pädagogische Fachkräfte einen Einblick in aktuelle Entwicklungen erhalten, stellen wir kurz und knapp einige Angebote vor.
Diesmal widmen wir uns den Diensten YouNow, Meerkat, Periscope, Riff, Slate, Nutshell und Hyperlapse. Wenn Sie bislang nur Bahnhof verstehen, lesen Sie gerne weiter:

YouNow (www.younow.com)

Eine Plattform, die seit einigen Wochen für Wirbel sorgt und die vor allem von Teenagern gerne genutzt wird, ist YouNow. Dort hat man die Möglichkeit, seine Handykamera oder PC-Webcam in eine Live-Kamera zu verwandeln, um sich im Internet zu präsentieren. Das bedeutet, man kann vor der Kamera live seinen Alltag präsentieren, etwas erzählen oder Fragen der Zuschauer beantworten. Andere User können live dabei zusehen und über ein Chat-Fenster Fragen stellen, Kommentare abgeben und die Livestreams liken.

An sich könnte YouNow also als harmloser Freizeitspaß und Zeitvertreib angesehen werden. Die Kritik an diesem Angebot entzündet sich jedoch am Live-Charakter: Eine versehentlich geäußerte Bemerkung wird von unbekannten Zuschauern mitverfolgt, und das kann dann problematisch werden, wenn Jugendliche private Details preisgeben.

Meerkat (http://meerkatapp.co/)

Auch Meerkat ist eine Live-Video-App. Im Gegensatz zu YouNow läuft sie jedoch über den Kurznachrichtendienst Twitter, ist derzeit nur für iOS-Geräte verfügbar und nur auf Smartphones oder Tablets nutzbar. Wenn man in dieser App auf den „Stream“-Button klickt, um ein neues Video zu starten, werden die Twitter-Follower benachrichtigt und können sich das Video ansehen, es kommentieren und liken. Man kann sein Video auch im Vorhinein ankündigen, dann sehen die Follower, wann das Video startet. Während man einen Live-Stream verfolgt, kann man in einer Leiste über dem Video sehen, wer sich dieses ebenfalls ansieht. Hinter dem Ganzen steht die Idee, die Welt in Echtzeit aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen zu können.

Periscope (https://www.periscope.tv)

Die App Periscope läuft ebenfalls über Twitter und wurde auch bereits von ebendiesem Netzwerk aufgekauft, sie ist für iOS erhältlich. Da sie im Endeffekt die gleichen Funktionen wie Meerkat innehat, stehen die beiden Apps in großer Konkurrenz zueinander. Von Seiten des Designs ist die App Periscope die wohl ansprechendere der beiden. Außerdem besticht sie durch die Möglichkeit, die Personen einzugrenzen, die das Live-Video verfolgen können. Man kann vor der Aufnahme festlegen, ob alle Menschen, nur die Follower oder auch nur ausgewählte Freunde die Aufnahme ansehen können. Damit ein Video bei Periscope in der Liste der Vorschläge weiter nach oben wandert, können die Zuschauer Herzchen verteilen. Je mehr Herzchen man bekommt, desto weiter oben steht man in der Liste.

Riff (https://www.321riff.com)

Auch Facebook hat eine neue Video-App auf den Markt gebracht. Sie nennt sich Riff und gibt als Credo aus: „Erstelle Videos mit Freunden“. Hier kann man eine Videosequenz aufnehmen, diese mit verschiedenen Hashtags versehen und sie dann gleich in Facebook posten. Die Leute, mit denen man auf Facebook befreundet ist, können sich dann die Videosequenz ansehen und selbst eine dazu passende eigene Videosequenz anhängen. So entsteht aus vielen kleinen Videosequenzen eine lange Videokette. Dabei sind schon jede Menge tolle Clips entstanden, die einem in der App auch zum Ansehen empfohlen werden. Leider kann man die App aber nur in Verbindung in einem Facebook-Account verwenden, sie wird für Android und iOS angeboten.

Adobe Slate (https://slate.adobe.com)

Mit der App „Adobe Slate“ lassen sich schnell und kinderleicht animierte Bildschirmpräsentationen mit Text und Bildern im US-amerikanischen Magazin-Style erstellen, die richtig professionell aussehen. Um mit der App zu arbeiten, ist es lediglich erforderlich, sich einen kostenlosen Adobe-Account anzulegen, Vorkenntnisse sind nicht nötig. Beim Erstellen einer Präsentation kann man zwischen verschiedenen Design-Typen wählen, welche vor allem Art und Farbe der Schrift vorgeben. Zusätzlich zum Text kann man Fotos aus dem Internet, vom iPad, aus der Creative Cloud Community oder aus der Dropbox hinzufügen oder Links einfügen. Die fertige Präsentation ist in der Adobe Cloud abgespeichert und kann über Web-Links weitergegeben werden. Außerdem kann sie auf verschiedenen Gerätetypen wiedergegeben werden. Bislang ist die App nur für iOS verfügbar.

Nutshell (http://nutshell.prezi.com)

Nutshell ist eine neue iOS-App vom Prezi-Team. Sie erstellt aus drei Fotos, die man innerhalb der App aufnimmt, eine animierte Videosequenz. Man kann auch Texte oder kleine, bewegte Animationen zu den Fotos hinzufügen, was das Video zu einer ganz besonderen Momentaufnahme macht. Und natürlich kann diese dann auch gleich über Facebook, Twitter, Mail, etc. mit Freunden geteilt werden.

Hyperlapse (https://hyperlapse.instagram.com/)

Eine weitere Video-App namens Hyperlapse kommt aus dem Hause Instagram. Mit Hyperlapse lassen sich Videos aufnehmen und diese dann in doppelter, 4-facher, 6-facher, 8-facher, 10-facher oder sogar 12-facher Geschwindigkeit abspielen, was einfach ziemlich lustig aussieht oder auch langwierige Episoden knapp zusammenfasst. Das fertige Video kann auf Facebook, Instagram oder iCloud geteilt werden.

(Foto: http://pixabay.com/de/tablette-androide-b%C3%BCro-arbeit-462950/, CC0 / Public Domain)