Am 17. Gautinger Internettreffen nahmen auch zwei Schülerpraktikantinnen teil, die für uns einen Tagungsrückblick aus der Sicht von Jugendlichen verfasst haben. Fazit: Sie wunderten sich, dass keine Tagungsbesucher „in wunderschönen Armani-Anzügen“ auftauchten, dafür aber die Referent/innen auch mal Fotos aus 9gag in die Vorträge eingebaut hatten. Ansonsten fanden Sie die Tagung durchaus interessant.

Im Foto sind Leticia und Valeria im Schneetreiben am ersten Veranstaltungstag zu sehen, hier ihre Eindrücke vom Internettreffen. (Ein ausführlicher Tagungsrückblick ist auf dieser Seite zu finden.)

 

Leticia, 15 Jahre:

Der fünfte Tag meines Schülerpraktikums im SIN – Studio im Netz begann mit dem Gautinger Internettreffen. Es handelt sich dabei um eine medienpädagogische Veranstaltung. Das SIN agierte dabei als Mitveranstalter, weshalb meine Klassenkameradin Valeria und ich die Möglichkeit hatten, an dem Event teilzunehmen.

Zur Vorbereitung trafen sich am ersten Tag alle Beteiligten aus dem SIN in einem Besprechungszimmer, in dem dann zusammen Tagungsmappen für die Besucher/innen der Veranstaltung zusammengestellt wurden. Was mich vor allem überraschte, war, dass gut geplantes Teamwork zu erstaunlicher Schnelligkeit im Erledigen der Aufgaben führen kann.

Verteilt auf zwei Tage sprachen verschiedene Referent/innen über Themen wie Medienpädagogik, Politik, Rechtsextremismus und Rechtspopulismus, welche sich alle auf die Jugendlichen in Deutschland bezogen. Neben den Vorträgen gab auch Workshops, welche einerseits an die oben genannten Themen anknüpften, aber auch Bereiche wie Kinderrechte behandelten. Die Workshops, die ungefähr 1-1,5 Stunden dauerten, interessierten mich jedoch um Einiges mehr, da auf die verschiedenen Themen detailreicher eingegangen wurde und die Referent/innen viel aus ihrer eigenen Erfahrung erzählten.

Was mich am meisten ansprach, war der Vortrag von Friedemann Karig, in dem es darum ging, dass allgegenwärtig falsche Informationen im Internet kursieren und selbst wichtige Onlinemedien diese weiterverbreiten.

Bei der Tagung wurde vor allem deutlich gemacht, dass es wichtig ist, dass Jugendliche sich mehr an wichtigen Entscheidungen beteiligen und dass das Internet ein wichtiges Medium für die politische Bildung ist. Im Großen und Ganzen hat das Internettreffen meine Erwartungen positiv übertroffen, da ich am Ende mit mehr Einblicken und Erfahrungen die Veranstaltung verließ.

 

Valeria, 15 Jahre:

Was genau ist eigentlich so ein Gautinger Internettreffen? Anfangs wusste ich es nicht, doch nachdem die Veranstaltung vorbei war, hatte ich es auch verstanden. Das Thema des diesjährigen Internettreffens hieß „spread the word! – Aktive Teilhabe in der digitalen Gesellschaft“, wobei es hauptsächlich um Medienpädagogik und um das politische Interesse der Jugend ging. Das Treffen fand in Gauting im Institut für Jugendarbeit statt. Da das SIN Mitveranstalter von diesem Event ist, hatte ich die Chance, als Jugendliche bei dieser Tagung dabei zu sein.

WAS HABE ICH ERWARTET?

Als ich mit zerstörerischen Gedanken, dass ich mich nicht schick genug gemacht habe, auf die ersten Gäste warte, kann ich nur daran denken, wie die Männer mit wunderschönen Anzügen von Armani kommen und die Frauen sich ihre schönsten Kleider angezogen haben. Doch dies war nicht der Fall. Alle Menschen waren ziemlich leger gekleidet und waren zu jeder Zeit bereit, lieber eine Kaffeepause zu machen, als Shrimpscocktails zu sich zu nehmen. Es waren total nette Menschen, die nicht hochnäsig noch sonst irgendwie abstoßend waren. Genauso die Referenten/innen, die in ihren Präsentationen auch witzige Bilder aus 9gag mit einbrachten.

WAS HAT EINE JUGENDLICHE WIE ICH DORT ZU SUCHEN?

Da ich ja zu diesem Zeitpunkt Schülerpraktikantin im SIN war, war ich als Mitarbeiterin des SIN beim Internettreffen dabei und half bei diversen Kleinigkeiten mit.  Nachdem wir die Räume vorbereitet hatten, haben wir Schilder aufgehangen und die Tagungsmappen zusammengestellt. Im Lauf der Veranstaltung saß ich auch mal am Tagungsbüro und habe die Teilnahmebestätigungen überreicht.

WÜRDE ICH SO WAS ALS EINE JUGENDLICHE NOCH EIN MAL MACHEN?

Auf jeden Fall, ja! Nicht NUR wegen der Arbeit, wo ich z.B. einer Person zehn Mal erklären durfte, wo sich das Erkerzimmer befindet, sondern auch, weil mich die Themen selbst sehr angesprochen haben. Wenn ich nicht gerade damit beschäftigt war, in der Kaffeepause das Gebäck zu plündern, war ich bei den verschiedensten Vorträgen und Präsentationen anwesend. Ich muss zwar zugeben, dass meine Augen sich nicht nur einmal fast ganz schlossen, aber das ist nicht das, worüber ich schreibe. Mich hat am meisten die Präsentation des Projekts „Kinderrechte in die Verfassung“ begeistert und interessiert. Fünf Kinder, die eine Behinderung haben, sind zum Landtag gegangen mit ihrem Wunsch, dass Kinderrechte in die deutsche Verfassung kommen. Sehr begeisternd und sehr rührend.

FAZIT:

Ein sehr cooles Ereignis mit Themen, die mich als Jugendliche angesprochen haben!

(Mir haben die Anzüge und Shrimpscocktails trotzdem gefehlt.)