Medienpädagogische Unterrichtsmaterialien als Open Educational Ressources (OER)

Die Entwicklungen im Medienbereich gehen rasend schnell voran: Ständig sprießen neue Apps aus dem Boden, Communities und Messenger waren eben noch in und sind rasch wieder out, rechtliche Fragen lassen sich oft nicht eindeutig klären oder nur mit Blick auf tagesaktuelle Gerichtsurteile beantworten.
Wie lassen sich also aktuelle Fragestellungen im Unterricht thematisieren? Wie können Themen wie Online-Recht, Selbstdarstellung, Cybermobbing, und Altersfreigaben mit Schüler/innen bearbeitet werden? Vor diese Aufgabe stellten wir Studierende der Uni Augsburg, die im Rahmen eines Projektseminars didaktische Modelle und Schulungsmaterialien für Jugendliche entwickeln und erproben sollten.

Im Rahmen des Seminars am Lehrstuhl Mediendidaktik entstanden Konzepte, die von den Studierenden auch in der Praxis realisiert wurden. In Kleingruppen gestalteten sie Schulungseinheiten für Jugendliche, die an der Ausbildung zu „Medienscouts“ der Stadt Augsburg teilnahmen. Bei den Schulungseinheiten wurde je ein Thema aufgriffen, um so den jugendlichen Scouts relevantes Wissen zu verschiedenen Themen zu vermitteln und eine Grundlage für deren Arbeit mit jüngeren Schüler/innen zu schaffen.

Für ihre Einheiten entwickelten die Studierenden-Gruppen je ein didaktisches Konzept und infolgedessen Ablaufpläne, Arbeitsblätter, Kleingruppenaufgaben und Handreichungen. Das Seminar fand von 2013 bis 2016 jährlich im Wintersemester statt.
Alle dabei entstandenen Materialien und Unterrichtskonzepte stehen nun als freie Bildungsmaterialien (Open Educational Ressources) zur Verfügung und können kostenlos heruntergeladen werden, großteils im OpenDocument-Format. Folgende Themen wurden aufbereitet:

Wintersemester 2015/16

Wintersemester 2014/15

Wintersemester 2013/14

Hintergrund

Das Seminar „Fit für die digitale Welt: Schulung jugendlicher Medienscouts“ wurde von 2013 bis 2016 an der Universität Augsburg angeboten. Es war ein Kooperationsprojekt von:

  • Institut für Medien, Wissen und Kommunikation/Professur für Mediendidaktik an der Universität Augsburg
  • Bildungs- und Sozialreferat der Stadt Augsburg
  • SIN – Studio im Netz e.V., München.

Geleitet wurde das Seminar von Björn Friedrich (Medienpädagoge bei SIN – Studio im Netz) und Anna Vahl (Projektkoordinatorin der Medienscouts im Bildungs- und Sozialreferat der Stadt Augsburg).

Über die Medienscouts Augsburg

Da das Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt hat und die Schulen im Thema Medienkompetenz immer stärker gefordert werden, entstand die Idee die Kinder und Jugendliche aktiver bei der Vermittlung der Kompetenzen einzusetzen. So entstand im Rahmen der Kooperation zwischen dem Gymnasium bei St. Anna in Augsburg (Referenzschule für Medien) und der Kommunalen Jugendarbeit die Idee, sog. Medienscouts an der Schule auszubilden.

Die Pilotphase des Projekts soll drei Jahre dauern und soll jedes Schuljahr ausgebaut werden. Man möchte alle interessierten Schulen erreichen und somit die Medienkompetenz an mehreren Schulen und den Erfahrungsaustausch unter den Augsburger SchülerInnen stärken. Wobei das Projekt auf die jeweiligen Schulen (Wissensstand der SchülerInnen und Rahmenbedingungen) individuell angepasst werden soll. Damit ergeben sich sehr unterschiedliche Konzepte im Bereich der Ausbildung der Medienscouts, die grob in eine unterrichtliche Einbindung (z.B. Wahlpflichtkurs) und in Form eines außerunterrichtlichen Angebots (z.B. AG Angebot) unterteilt werden.

Bei der Ausbildung zum Medienscout sollen SchülerInnen ihre eigene Medienkompetenz erweitern und entsprechendes Wissen, Handlungsmöglichkeiten sowie Reflektionsvermögen für einen sicheren, kreativen und verantwortungsvollen Medienumgang aufbauen. Durch die Vermittlung dieser Aspekte an gleichaltrige und jüngere MitschülerInnen soll zudem die Sozialkompetenz der Medienscouts gefördert werden.

Medienscouts sollen zukünftig ein entsprechendes Beratungs- und Informationssystem für MitschülerInnen aufbauen und als AnsprechpartnerInnen für den richtigen Umgang mit den Medien in der Schule zur Verfügung stehen. Denkbar ist zudem eine gemeinsame Planung von Aktivitäten inner- und außerhalb des Unterrichts.